Sjöwall/Wahlöö – Der Mann, der sich in Luft auflöste

 

Wertung 6/10

Verbrecherjagd hinter dem eisernen Vorhang

Im zweiten Band der Reihe verschlägt es Martin Beck ins Budapest der 60er Jahre. Ging es im ersten Fall der Reihe noch um ein ganz normales Gewaltverbrechen, steht jetzt ein Fall von internationaler Rauschgiftkriminalität im Mittelpunkt. Die Schilderungender Verhältnisse hinter dem eisernen Vorhang sind aus heutiger Sicht recht interessant, der Fall ist allerdings etwas dröge und relativ unspannend.

Immerhin werden die Personen aufgebaut und weiterentwickelt, endlich kommt auch das kongeniale Duo Kristiansson und Kvant ins Spiel. Unter diesem Gesichtspunkt muss man den Fall der Vollständigkeit halber gelesen haben, irgendwie habe ich noch in Erinnerung, das die Serie mit dem nächsten Roman so richtig in Schwung kommt.

M.C.Beaton – Agatha Raisin und der tote Richter

Erschienen: 19. Juli 2013 Kindle Edition

Wertung 7/10

Mal eben zwischendurch

Der Weihnachtsmann hatte dieses Jahr einen Kindle für mich dabei und nachdem ich keine Lust hatte, mit der schon etwas umständlichen Leihbücherei zu beschäftigen, fiel meine Wahl auf dieses Buch, als Erstlingswerk für das neue Medium, sozusagen. Warum es genau dieses Werk geworden ist, kann ich gar nicht so genau sagen, er sollte ein relativ kurzes und unspektakuläres Werk sein. Gesagt, getan.

Das Buch hat einen gewissen Charme, die Originalausgabe hat ja schon über 20 Jahre auf dem Buckel und das merkt man auch auch irgendwie am Schreibstil. Keine ellenlagen Beschreibungen von Befindlichkeiten der Kommissare, deren Depressionen oder problematischen Familienverhältnissen. Ein liebenswerter Dorfkrimi mit leichten Anflügen englischen Humors. Nicht mehr und nicht weniger.

 

 

Crippled Black Phoenix – Bronze

Erschienen: 4. November 2016

Label: Season of mist

Wertung: 8/10

Eigentlich hatte ich die Band schon abgeschrieben, zu enttäuscht war ich von den letzten beiden Ausgaben „White Light Generator“ und „New Dark Age„. Da war nichts mehr zu spüren von der Kreativität, die die Band mal ausgezeichnet hat. Dann lass ich ich in einer Zeitung den doch ziemlich guten Review dieser Platte, sie hatte es, glaube ich, sogar auf Platz 2 der Review Charts geschafft. Ja und dann habe ich der Kapelle um Mastermind Justin Greaves noch mal eine Chance gegeben, nach den Meisterwerken „I Vigilante“ und „Mankind“ haben die sie allemal verdient.

Es dauert ein bischen, aber spätestens beim Dreier „No Fun“, „Rotten Memories“ und „Champions of Disturbance“ ist man dann wieder schwer gefangen im Crippled Black Phoenix-Kosmos, dieser eigentümlichen Mischung aus rockigen Gitarren-Riffs, düsteren Passagen und sphärischen Synthie-Klängen, eigentlich schwer zu beschreiben. Was mir irgendwie stört, und deshalb gibt es auch noch die 8 Punkte-Wertung, ist diese seltsame breiartige Produktion, in der vor allem der Gesang ertrinkt. Möglicherweise liegt es auch daran, das ich das Album jetzt vor allem im Auto über Bluetooth gehört habe, ich werde es auf jeden Fall noch mal in einer qualitativ besseren Umgebung anhören, vielleicht kann ich dann noch was darauf legen. Auf jeden Fall ist die Band wieder da, und irgendwie habe ich den Wunsch, die mal live zu erleben. Auch wenn das Album nicht ganz an die bereits genannten Highlights ran kommt.

https://riseupandfight.bandcamp.com/album/bronze

Árstíðir – Svefns og vöku sil

Erschienen: 2. März 2012

Label: Nordic Notes

Wertung 6/10

Nachdem ich von dem aktuellen Output dieser Band recht begeistert war, wollte ich natürlich auch einen Blick auf die früheren Werke werfen. In Vorbereitung auf unseren Islan-Trip, sozusagen. Aber das ist mir dann doch zu folk-lastig. Hört sich nicht schlecht an, aber mir fehlt da etwas der Drive. Ich werde die Kapelle im Auge behalten und hoffe auf eine Fortsetzung mit etwas mehr Prog- oder Ambient-Anteil. Für Fans von Folkmusik…

Be’Lakor – Vessels

Erschienen: 24. Juni 2016

Label: Napalm Records

Wertung 8,5/10

Nachdem leider im Jahre 2016 eine meiner absoluten Lieblingsbands, die Kapelle Agalloch, ihre Aktivitäten aufgegeben hatte, war ich auf der Suche nach einem würdevollen Nachfolger aus dem Genre des melodischen Death Metal. Die Anforderungen waren klar umrissen, eine nahezu unbekannte Band mit großem Potential, komplexe Songstrukturen, sowohl harte als auch melodische Passagen. Nach dem Hören der Samples dieser jungen australischen  Band war ich voller Hoffnung – und ich wurde nicht enttäuscht! Nach dem ersten Durchlauf war ich noch etwas unsicher, die Songs erschienen mir noch etwas undurchsichtig und wild durcheinander, aber die wunderschönen melodischen Passagen waren ein Grund, die Platte immer wieder aufzulegen. Und am Ende war es wohl die Platte, die ich 2016 am häufigsten gehört habe.

Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann sind es die durchgängig harten Growls, die sind dann doch am Ende etwas entönig und etwas zuviel des Guten. Bin sehr gespannt auf den nächsten Output der Band und hoffe auf etwas mehr gesangliche Abwechslung.

Be‘ Lakor – Vessels